Aufblende

Aufblende. Es ist dunkel. Die Kamera schaut von oben auf eine Waschrinne, wie jemand, der dort steht, um sich zu waschen.

Man hört die Tür, das Licht geht an, jemand schreitet zum Waschbecken. Das Wasser wird angestellt. Zuerst ungleichmäßig, dann gleichmäßig fließt es ab. Die Kamera verharrt in dieser Einstellung und betrachtet, wie sich die Ströme des Wassers ganz langsam ändern. Dies hält für einige Zeit an. Dann waschen sich im Wasserstrahl zwei Hände. Die Wasserläufe ändern sich, Seifenblasen rinnen in das Becken, alles ist in Aufruhr. Dann verschwinden die Hände und die Szenerie beruhigt sich; sie bleibt aber (durch die eingelaufene Seife) verändert.

Die Kamera verharrt. Dann Abblende oder Schritte entfernen sich, das Licht geht aus. Das Wasser läuft in jedem Fall weiter.

Munster, 13.07.1995


© 1997 Jan Torben Weinkopf